Vorausschau
Die Vorausschau ist an und für sich eine sehr einfache und naheliegende Technik. Dennoch wird sie oft vergessen, bloß oberflächlich oder mit „schlechtem Gewissen“ umgesetzt. Allzu oft wollen wir „einfach sofort anfangen“, einen Text zu lesen – oder wir sind nicht sonderlich motiviert und blättern bloß lustlos darin herum.
Dabei ist die Vorausschau hervorragend geeignet, um sich fürs Lesen zu motivieren! Sie dauert nicht lang, und Sie brauchen keine hohen Erwartungen an Ihr Textverstehen zu stellen. Wenn Sie eigentlich keine Lust haben zu lesen, stellen Sie sich die Stoppuhr auf nur wenige Minuten – und machen dann einfach eine lockere, spielerische Vorausschau.
Im „Idealfall“ stellen Sie fest, dass der Text unwichtig ist oder dass Ihnen die Informationen der Vorausschau schon genügen. Dann sind Sie fertig! Falls der Text aber doch wichtig ist, helfen Ihnen die globalen Vorab-Infos beim anschließenden Lesen: Einzelne Details oder schwierige Passagen werden verständlicher, wenn Sie sie schon in einen Kontext einbetten können.
Dabei empfiehlt es sich, zu Beginn einer Vorausschau genauer auf den ersten Absatz zu schauen – und dann gleich zum Textende zu springen. Vorheriges „Spoilern“ der Ergebnisse ist bei Sachtexten genau richtig! Erst dann blättern Sie den Text chronologisch Seite für Seite durch. Oft lohnt speziell ein Blick auf die Absatzanfänge (und natürlich auf herausstechende Sinnsignale wie Überschriften, Aufzählugnen, Fett-/Kursivdruck, Infokästen, …)
Die Vorausschau hilft, einen aktiven, neugierigen, fragenden Zugang zum Text zu gewinnen. Lassen Sie sich beim Lesen immer von dieser detektivische Grundhaltung leiten! Allzu oft neigen wir umgekehrt dazu, einen Text einfach nur bürokratisch abzuarbeiten und bloß die Seiten zu zählen, die wir noch vor uns haben...
Machen Sie sich die Vorausschau zur Gewohnheit und lassen Sie sich überraschen, wie viel mehr Sie dadurch noch an gewonnener Zeit oder an schnellem Verständnis „herausholen“ können.